BRISANT. Die Ämter im Magistrat der Stadt Graz müssen die Kosten für Ferialpraktikanten jetzt selber tragen. Die Folge: Nur noch ein Fünftel der Plätze wird angeboten. Das sorgt für Kritik, eventuell wird noch nachgeschärft.
Um einen Ferialjob bei der Stadt zu ergattern, braucht man heuer besonders viel Glück. Statt den üblichen 150 Stellen gibt es für diesen Sommer nur noch 30. Der für das Personal zuständige Stadtrat Manfred Eber hat in den Abteilungen in den letzten Jahren „politischen Wildwuchs“ geortet und deshalb das System umgestellt.
Diese neue Vorgehensweise stößt bei Kinder- und Jugendstadtrat Kurt Hohensinner auf Unverständnis: „Ich will, dass Graz eine Stadt ist, in der unsere Kinder und Jugendlichen alle ihre Stärken bestmöglich entfalten können. Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung ist die erste Arbeitserfahrung in Form von Ferialjobs. Als öffentliche Hand und Stadt Graz haben wir hier eine besondere Verantwortung, jungen Menschen Chancen auf diese Erfahrung zu ermöglichen. Umso unverständlicher ist es, dass durch die neuen Regelungen im Magistrat die Anzahl der Ferialjobs massiv gesunken ist.“
VP-Jugendsprecher Martin Brandstätter ergänzt: „Praktika sind für junge Menschen eine tolle Möglichkeit, das Berufsleben näher kennenzulernen. Gerade die Stadt Graz kann hier wichtige Einblicke in vielfältige Tätigkeitsbereiche geben. Eine mögliche Einschränkung dieses Angebots steht im Gegensatz zu den Interessen junger Menschen in Graz.“
Im Büro Eber räumt man ein, nachschärfen zu wollen: „In einem zweiten Schritt wollen wir erheben, in welchen Bereichen es aufgrund der Tätigkeit äußerst sinnvoll wäre, Ferialpraktikanten aufzunehmen, um auch zu gewährleisten, dass die jungen Leute einer sinnhaften Tätigkeit nachgehen können.“ Dies werde sich für heuer aber wahrscheinlich nicht mehr ausgehen.
Vgl. Grazer, Tobit Schweighofer, https://grazer.at/de/gYs0CU5p/starke-reduktion-stadt-graz-bietet-80-prozent-an/